In Deutschland gibt es zwei Ausnahmen von der allgemeinen Bootsführerscheinpflicht. Zum einen gilt unter bestimmten Umständen eine Führerscheinfreiheit bis 15 PS (11,03 kW) Nutzleistung. Zum anderen können in bestimmten Revieren auch Schiffe oder Hausboote mit wesentlich höherer Motorleistung mit einer Charterbescheinigung ausgeliehen werden.
Unabhängig davon kann es gute Gründe geben, einen amtlichen Sportbootführerschein abzulegen.
1. Sportbootführerschein
Wenn Sie Ihr Wissen vertiefen wollen, sollten Sie den Erwerb eines Sportbootführerscheines anstreben. Dies gilt auch, wenn Sie eigene motorisierte Fahrzeuge von mehr als 15 PS (11,03 kW) Nutzleistung führen oder Yachten mieten möchten, bei denen die Charterscheinregelung nicht greift. Als Einstieg empfiehlt sich der Sportbootführerschein, Geltungsbereich Binnenschifffahrtsstraße (kurz Sportbootführerschein Binnen), das Bodenseeschifferpatent (wenn Sie aus der Region kommen) oder den Sportbootführerschein, Geltungsbereich Seeschifffahrtsstraße (kurz Sportbootführerschein See).
Welcher Schein der richtige ist und welche Zertifikate möglicherweise folgen (können), ist vor allem an Ihre Wünsche und Perpektiven geknüpft.
Auf den Sportbootführerschein See bauen weitere freiwillige Befähigungsnachweise für die Küste (Sportküstensschifferschein — SKS), die küstennahen Seegewässer (Sportseeschifferschein — SSS) und die hohe See (Sporthochseeschifferschein — SHS) auf. Ergänzend zu den Sportbootführerscheinen können Sie ein Funkzeugnis für den Küstenbereich (Beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis — SRC) oder den Binnenbereich (UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk — UBI) erwerben. Diese sind vorgeschrieben, sobald ein Funkgerät an Bord ist. Zusätzlich benötigen Sie gegebenenfalls einen Nachweis, mit Seenotsignalmitteln — insbesondere Fallschirmsignalraketen — umgehen zu dürfen, den sogenannten „Pyroschein“.
Je nachdem, ob Sie erst in die Materie einsteigen, bereits als kompetente Crew mitfahren oder selbst ein Schiff führen möchten, ergibt sich folgende Empfehlung für den Erwerb des jeweiligen Befähigungsnachweises. Da das Führerscheinwesen allerdings sehr komplex ist, kann die Tabelle nur als Orientierung dienen.
Basis-wissen1 | SBF See/ Binnen2 | Segelgrund-ausbildung | Funk | Zusätzlich | |
---|---|---|---|---|---|
Einstieg | ● | ○ | ○ | ||
Crew | ● | ○ | ○ | ||
Angeln | ● | ○ | |||
Wasser-ski | ● | ○ | |||
Jolle | ● | ○ | ● | ||
Motor-yacht | ● | ● | ggf. SKS, Pyro | ||
Segel-yacht | ● | ● | ● | SKS, ggf. SSS, Pyro |
1 Einsteigerkurse in den Wassersport (auch Motorboot- oder Sportbootzertifikat)
2 Je nach Fahrtgebiet
Lesen Sie mehr über das Thema Führerscheinfreiheit auf der nächsten Seite.
Zum Glück wurde ich bereits mit SHSSS geboren! Der Rest war dann nur noch ein Klacks (auch das AG-Patent, C-Mot und das LRC für Funker). Zum Glück brauche ich den ömmeligen Pyro-Schein nicht, weil ich die Möglichkeit von Notlagen auf See da, wo ich a/B bin, kategorisch AUSSCHLIESSE.
Soll heißen: Falls Ihr noch einen nautisch-/seemännischen Hilfsausbilder braucht, dann wendet Euch gerne an mich! Ich unterrichte bereits Englisch und Französisch an der Langener Volkshochschule (VHS). Als Ruheständler verfüge ich über die nötige Freizeit. Frohe Ostern wünscht Franz H.